Was in den Hund hineingehört und was draußen bleiben soll.

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Der Wolf und das Lamm

Der Wolf

Wolf und das Lamm sind von Natur aus nicht die besten Freunde. Der Wolf hat das Lamm zum fressen gern.

Damit sind wir auch schon bei der Ernährung des Wolfes. Er ist ein Fleischfresser. Ein Carnide. Das Lamm, welches der Wolf frisst, besteht zum großen Teil aus Fleisch, Innereien und Knochen. Bis auf einige wenige große Knochen bleibt von dem Lamm nichts übrig. Es wird komplett verspeist.

Schlüsseln wir das Lamm nach Nährstoffgruppen auf:

  1. Protein – Der größte Teil des Tieres. Sowohl aus dem Muskelfleisch als auch der Innereien
  2. Kohlenhydrate – Relativ wenig. Magen- und Darminhalt, Fell
  3. Fette – Im- und am Muskelfleisch und den inneren Organen
  4. Knochen – Nehmen hier eine Sonderstellung ein. Sie werden nicht komplett gefressen sind aber wichtige Calcium Lieferanten

Durch den Magen und Darminhalt wurde der Anteil der Kohlenhydraten auf ca. 5% gelegt.

Der Haushund

Genetisch entspricht der Haushund 99,7% bis 99,9% dem des Wolfes. Die Evolution hat den Verdauungstrakt ein wenig geändert. Zwar gehört der Hund immer noch zu den Karnivoren, also den Fleischfressern, jedoch können sie eine geringe Menge an Kohlenhydraten verdauen.

Genetiker entschlüsselten die DNA-Sequenz des Erbguts von Wölfen und Hunden unterschiedlicher Rassen. Sie fanden zum einen in Genen, die Hirnfunktionen und damit möglicherweise das Verhalten der Tiere steuern. Zum anderen führten genetische Veränderungen dazu, dass Hunde stärkehaltige Nahrung besser verwerten können als ihre Vorfahren.

Die Genetiker entschlüsselten die DNA-Sequenz des Erbguts von 12 Wölfen aus verschiedenen Weltregionen und von 60 Hunden unterschiedlicher Rassen. Bei der Suche nach genetischen Unterschieden, die für den Übergang vom Wolf zum Hund relevant gewesen sein könnten, identifizierten sie 36 DNA-Abschnitte mit 122 Genen. 19 Gene davon steuern Hirnfunktionen und acht dieser Gene könnten für das veränderte Verhalten der Haustiere verantwortlich sein und beispielsweise die Aggressivität verringert haben. Zehn andere Gene, die nach der Entwicklung zum Hund stark verändert waren, wirkten sich auf Stoffwechselprozesse aus; drei davon betrafen Abbau und Verwertung von Stärke. Weitere genetische Unterschiede müssen körperliche Veränderungen wie eine Verkleinerung von Schädel, Gebiss und Gehirn bewirkt haben.

Der Haushund ist kein reiner Fleischfresser. Zu seiner gesunden Ernährung gehört eine ausreichende Versorgung mit Kohlenhydraten aus pflanzlichen Produkten. Neben unverdaulichen Ballaststoffen benötigen die Tiere verwertbare stärkehaltige Produkte wie Getreideflocken und -schrot, gekochte Kartoffeln oder Nudeln. [1] Quelle: https://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Genomvergleich__Wie_der_Wolf_zum_Hund_wurde1771015588914.html

Durch diese art der Fütterung können wir den Kohlenhydratanteil auf durchschnittlich ca. 20% legen.

Durch diesen hohen Kohlenhydratanteil in der Nahrungsaufnahme ist der Hund kein reiner Karnivore mehr. Ein Omnivore, also ein Pflanzenfresser, ist er natürlich auch nicht. Oft spricht mal von einem Omnicarnivore. Ob das fachlich richtig ist bezweifle ich jedoch.

Die Verdauung

Das Verdauungssystem von Hunden.

Die Verdauung des Hundes beginnt mit dem Kopfdarm, d.h. dem Maul bis zum Schlundkopf. Daran schließt sich die Speiseröhre an, die in den Magen mündet. Schließlich folgen der Dünndarm und der Dickdarm. An der Verdauung sind außerdem die Leber und die Bauchspeicheldrüse beteiligt.

Ich beschreibe hier den allgemein Verständlichen Teil. Eine gute Erklärung aus medizinischer Sicht findest du hier.

Der Kopfdarm

Im Maul wird das Futter zerkleinert und eingespeichelt. Seine Zähne dienen dazu, die Beute zu packen, zu töten und sie bzw. das Futter in schluckbare Portionen zu zerteilen. Das Scherengebiss und die Kaumuskulatur des Hundes ist so kräftig, dass selbst Knochen zerbissen werden können. Der Speichel von Hunden enthält im Gegensatz zu dem Menschen keine Verdauungsenzyme und dient in erster Linie dazu, den Futterbrocken gleitfähig zu machen um ein problemloses Abschlucken zu ermöglichen. Weitere Aufgaben des Speichels sind die Befeuchtung der Mundhöhle, die Regulierung der Körpertemperatur und – durch bakterizide Bestandteile – die Abwehr von Krankheitserregern.

Ungenügend zerkautes und zerkleinertes Futter, z.B. durch zu gieriges Fressen bei Futterneid oder Zahnprobleme, kann die Verdauung beeinträchtigen. Hunde die zum gierigen Schlingen neigen, sollten das Futter ausreichend zerkleinert und in kleinen Portionen angeboten bekommen. Trotz alle dem ist zu beachten, dass der Hund ein Schlingfresser ist. Schlingen ist zu einem gewissen Maß normal.

Magen

Die Magenschleimhaut besitzt Drüsen in denen die Verdauungssäfte sezerniert werden. Die Belegzellen sind für die Produktion der Salzsäure zuständig. Sie haben einen pH-Wert von 1-3. Die Magensäure ist in der Lage so ziemlich alles zu verdauen was dem Magen angeboten wird. Außerdem werden zum einen viele mit der Nahrung aufgenommene Mikroorganismen abgetötet, zum anderen ist die Denaturierung der erste Schritt bei der Eiweißverdauung. Damit der Magen selbst nicht auch verdaut wird ist er mit einer Schutzschicht aus Magenschleim ausgekleidet.

Findet keine ausreichende Sekretion von Magensaft statt, z.B. aufgrund von Stress oder starker körperlicher Anstrengung, wird der Magenbrei nicht ausreichend durchsäuert, Bakterien können sich schnell vermehren und die Nährstoffe im Futterbrei abbauen. Bei diesem bakteriellen Nährstoffabbau entstehen Gase, die zu einer Aufblähung des Magens und im schlimmsten Fall zur Magendrehung führen können. Deswegen ist eine ausreichende Sekretion des Magensaftes von Bedeutung. Der Nahrungsbrei wird für mehrere Stunden im Magen gespeichert und anschließend in kleinen Portionen in den Dünndarm weitergegeben.

Die Verweildauer hängt vom Futter und individuellen Faktoren ab. Trockenfutter hat eine ca. doppelt so lange Verweildauer als eine Barf-Mahlzeit. Deshalb können Trockenfutter gaben zu Magenproblemen führen.

Die Verweildauer des Nahrungsbrei beträgt im Magen 2 – 8 Stunden

Dünndarm

Der Dünndarm stellt den Hauptort der Verdauung dar. Hier werden Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate in kleine Bausteine zerlegt, die dann über die Darmwand aufgenommen werden. Diese Aufspaltung der Nährstoffe erfolgt durch spezielle Verdauungsenzyme, die von der Darmwand und der Bauchspeicheldrüse sezerniert werden. Schließlich werden im Dünndarm auch Vitamine, Mineralstoffe und Wasser über die Darmwand aufgenommen.

Die Verweildauer des Nahrungsbrei beträgt im Dünndarm 1 – 2 Stunden

Dickdarm

Im Dickdarm werden, mit Ausnahme von bestimmten Mineralstoffen und vor allem Wasser, kaum noch Nährstoffe über die Darmwand aufgenommen. Der Wasserentzug im Dickdarm führt zum geformten und festen Kot.

Bei Darmproblemen, z.B. Entzündungen, kann der Wasserentzug gestört sein. Die Folge ist ein wässriger Kot – Durchfall.

Im Dickdarm der Hunde befindet sich eine hohe Anzahl an Bakterien. Diese sind insofern von Nutzen, als sie pflanzliche Faserstoffe (Rohfaser) abbauen können und dabei Stoffwechselprodukte wie kurzkettige Fettsäuren und Vitamine produzieren. Die Aufnahme von schwer verdaulichem Eiweiß oder Infektionen können zu einer Verschiebung der bakteriellen Dickdarmflora führen. Um das Gleichgewicht wieder herzustellen kommt z.B. der Einsatz von Möhren oder Äpfeln infrage. Die sogenannten Pektine als Faserstoffe enthalten und von den erwünschten Bakterien als Nährstoffsubstrat genutzt werden.

Die Verweildauer des Nahrungsbrei beträgt im Dickdarm 18 – 24 Stunden

Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse sezerniert ein fettspaltendes Enzym, die Lipase. Ist die Bauchspeicheldrüse erkrankt, kann die Fettverdauung nicht mehr richtig funktionieren und das Fett wird mit dem Kot unverdaut ausgeschieden. Dieser „Fettstuhl“ hat meist eine lehmartige Farbe. Daneben sezerniert die Bauchspeicheldrüse auch Enzyme für die Kohlenhydrat- und Eiweißverdauung. Aufgrund der großen Bedeutung der Bauchspeicheldrüse für die Verdauung werden bei Erkrankung Enzympräparate eingesetzt, die die Nährstoffausnutzung erhöht. Der Fettgehalt im Futter sollte bei erkrankten Tieren auf unter 10 % in der Trockensubstanz abgesenkt werden.

Leber

Die Leber ist ebenfalls von großer Bedeutung. Die von der Leber sezernierte Galle aktiviert die fettspaltenden Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse. Darüber hinaus bringt die Galle die aufgespaltenen Fettpartikel in eine veränderte physikalische Form. Dieser Vorgang nennt sich „Mizellenbildung“. So verändert können die Fettpartikel über die Darmwand aufgenommen werden.

Schließlich ist die Leber ein wichtiges Entgiftungsorgan. So wird z.B. Ammoniak in der Leber zu Harnstoff entgiftet, der dann über die Niere ausgeschieden wird.

Nährstoffverdaulichkeit

Kohlenhydrate

Empfohlener Anteil pro Ration: Kein absoluter Bedarf. Aufgeschlossene Stärke ist ein wichtiger Energieträger.

Zu viel: Folgen einer zu hohen Zufuhr kann Durchfall, Blähungen, bei Übergewicht Diabetes mellitus evtl. erhöhte Blutzuckerwerte und erhöhte Ausscheidung von Glukose mit dem Harn sein, Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Blähungen können ebenfalls auftreten.

Zu wenig: Folgen einer zu niedrigen Zufuhr kann mögliche Probleme in der Trächtigkeit und Säugeperiode sein. Werden in diesen Lebensphasen keine Kohlenhydrate gefüttert, muss der Proteinanteil in der Ration zum Zweck der Glukoneogenese (Bildung von Glukose aus Aminosäuren) verdoppelt werden. Die Gluconeogenese findet in der Leber und den Nieren statt.

Typische Kohlenhydratlieferanten sind Kartoffeln, Nudeln oder Getreide. Auch verschiedene Gemüsesorten sind ein ein wichtiger Kohlenhydrat Lieferant. Sie müssen durch Kochen aufgeschlossen werden. In Fertigfuttermitteln geschieht dies durch eine kombinierte Wärme- und Druckbehandlung.

Proteine

Empfohlener Anteil pro Ration: mind. 18% i.d. Trockensubstanz bei erwachsenen Hunden im Erhaltungsstoffwechsel, 20% – 25% i.d. Trockensubstanz bei Hunden im Wachstum und in der Reproduktion.

Zu viel: Folgen einer zu hohen Zufuhr sind Leber- und Nierenbelastung, Verdauungsstörungen wie Blähungen oder Durchfall.

Zu wenig: Folgen einer zu niedrigen Zufuhr schlechter Eiweißqualität sind schlechte Haut- und Fellqualität, erhöhte Infektionsneigung, Muskelschwund, WachstumsstörungenFolgen, schmieriger Kot, Durchfall, Blähungen.

Der o.g. Wert des Protein im Futter wird in der Praxis meist deutlich überschritten. Werden Rationen selbst zusammengestellt, ist für ausgewachsene Hunde im Erhaltungsstoffwechsel ein Anteil an Eiweißlieferanten (Fleisch, Eier) in der Gesamtration von mindestens 35-45 % vorzusehen. Bei wachsenden Hunden sowie trächtigen und säugenden Hündinnen sollten die Eiweißlieferanten mindestens 45-55 % der Ration ausmachen.

Auf die Kombination mit Kohlenhydraten zu verzichten ist grundsätzlich möglich, aber eine sehr hohe Eiweißzufuhr kann unter Umständen zu Verdauungsproblemen führen und belastet Leber und Niere.

Die Eiweißverdauung wird sowohl durch die aufgenommene Eiweißmenge und die Qualität des Eiweißes beeinflusst.

Eiweißaufnahme: Bei einer sehr hohen Eiweißaufnahme, z.B. einer reinen Fleischfütterung, kann es passieren, dass die Kapazität der Enzyme, die für die Eiweißverdauung verantwortlich sind, überschritten wird. Dies kann insbesondere bei Hunden passieren. Schaffen es die Enzyme nicht, das gesamte Eiweiß im Dünndarm abzubauen, gelangt vermehrt unverdautes Eiweiß in den Dickdarm, wo es von den dort ansässigen Bakterien abgebaut wird. Als Folge des bakteriellen Eiweißabbaus entstehen schädliche Abbauprodukte wie Ammoniak und Gase. Die Gase können dann bei den Tieren Blähungen hervorrufen.

Der Einstrom von unverdautem Eiweiß in den Dickdarm kann jedoch nicht nur zu Blähungen bei den Tieren führen. In der Folge verschiebt sich die Zusammensetzung der Bakterienflora, da die eiweißverwertenden Bakterien gefördert werden. Diese veränderte Bakterienflora kann Durchfall bei den Tieren verursachen.

Eiweißqualität: Neben der aufgenommenen Eiweißmenge ist insbesondere die Eiweißqualität für die Verdauung von großer Bedeutung. Eine gute Eiweißqualität weisen Futtermittel wie Fleisch oder Eier auf. Futtermittel wie z.B. bindegewebsreiche Schlachtabfälle (Lunge, Pansen, Euter, Ochsenziemer u.a.) enthalten schwer verdauliches Eiweiß. Die Struktur des Bindegewebes kann von den Verdauungsenzymen im Dünndarm nicht gut aufgeschlossen werden, sodass das schwer verdauliche Eiweiß unverdaut in den Dickdarm gelangt und dort von den Bakterien abgebaut wird. Die Folge können schmieriger Kot, Durchfall oder Blähungen sein.

Fette

Empfohlener Anteil der Ration: mind. 5,5 % i.d. Trockensubstanz bei erwachsenen Hunden im Erhaltungsstoffwechsel, 8,5 % i.d. Trockensubstanz bei Hunden im Wachstum und in der Reproduktion.

Folgen einer zu hohen Zufuhr sind bei gute Fettverdaulichkeit, evtl. Gefahr von Übergewicht. Ausnahme: Bauchspeicheldrüsenerkrankungen. Folgen einer zu niedrigen Zufuhr und Mangel an essentiellen Fettsäuren können vielfältige Symptome hervorrufen, z.B. Haut und Fellprobleme, erhöhte Infektionsneigung, Fruchtbarkeitsstörungen.

Fette werden in der Regel gut verdaut. Der o.g. Wert des Fettanteil im Futter wird in der Praxis meist deutlich überschritten. Da die Fettverdaulichkeit in der Regel gut ist, stellt dies prinzipiell kein Problem dar und kann die Akzeptanz des Futters erhöhen. Allerdings bedeutet ein hoher Fettgehalt, dass die Energiedichte des Futters hoch ist.

Fette sind jedoch nicht nur Energielieferanten, sondern stellen auch essentielle Fettsäuren bereit, also Fettsäuren die nicht vom Körper selbst hergestellt werden können und somit zwingend mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Hierzu gehören z.B. die Linolsäure und die alpha-Linolsäure. Bei einem Mangel an essentiellen Fettsäuren kann es zu unterschiedlichen Symptomen kommen, z.B. zu Haut- und Fellproblemen, einer erhöhten Infektionsneigung oder Fruchtbarkeitsstörungen.

Rohfaser

Empfohlener Anteil pro Ration: 1,5 % i.d. Trockensubstanz für Hunde im Erhaltungsstoffwechsel.

Folgen einer zu hohen Zufuhr von Rohfasern sind hohe Kotmengen, herabgesetzte Verdaulichkeit und mindere Akzeptanz des Futters. Folgen einer zu niedrigen Zufuhr sind Verdauungsprobleme da der Rohfaseranteil auch zu einer Regulierung der Darmmotilität führt.

Wieviel ist drin

Wenn du wissen willst wie z.B. Fleisch aufgebaut ist und was alles drin ist schau mal hier

Welches Futter

Oftmals stehen Hundebesitzer vor dieser Frage und finden keine Antwort. Der Supermarkt verkauft Trockenfutter in Tüten und Nassfutter in Dosen. Verschiedene Hersteller, für verschiedene Rassen und für verschiedene Altersstufen. Mit Reis, Lamm, Fisch und sonstige werbeplakative Aufdrucke. Was soll man denn nun nehmen? Die meisten kaufen das Futter welches das schönste Bild auf der Verpackung hat. Einfach aus Unwissenheit. Sie meinen es wahrscheinlich alle nur gut.

Barfen vs. Nassfutter vs. Trockenfutter

Da der Hund in der Lage ist rohes Fleisch zu Verdauen sollten wir ihn damit auch Füttern. Dosenfleisch ist immer gekocht. Andernfalls bekommt man das Fleisch nicht haltbar. Lasst euch nicht von dem Aufdruck “Roh abgefüllt” in die irre führen. Das Fleisch wird roh abgefüllt, die Dose verschlossen und dann gekocht.

Barfen

Beim Barfen werden Rohes Fleisch, Knochen und Gemüse gefüttert. Ich habe das Barfen immer etwas abgeändert. Ich fütter rohes Fleisch, bestehend aus Muskelfleisch, Innereien und gekochtes Gemüse. Gemüse muss gekocht werden weil sonst der Hund die unaufgeschlossenen Pflanzenfasern nicht verdauen kann. Knochen fütter ich gar keine, mein Hund verträgt sie nicht. Das Calcium-Phosphor Ungleichgewicht Puffer ich mit gemahlenen Eierschalen. Zur Vitamin A, E, D, K Aufpeppung gibt es auch immer ein Esslöffel voll Öl dazu. (Natives Olivenöl, Leinöl, etc.)

Vorteile vom Barfen:

  • Alle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente sind noch vorhanden. Beim Kochen werden einige Inhaltsstoffe zerstört weil sie nicht hitzebeständig sind.
  • Der Energiegehalt ist höher. Gekochtes Fleisch hat nur etwas 60% der Energiedichte von rohem Fleisch.
  • Sie müssen nicht so viel füttern.
  • Der Kot wird fester und weniger.
  • Durch zufüttern von gekochtem Gemüse hat der Hund (fast) alles was er braucht.
  • Der Kot ist dunkel und fest.

Nachteile vom Barfen:

  • Das oben beschriebene ‘fast’ bezieht sich auf das Calcium und Phosphor. Der Hund braucht Calcium-Phosphor Verhältnis von ca. 1,3:1. Muskelfleisch enthält sehr viele Phosphor (ca. 190mg/100g) und sehr wenig Calcium (ca. 6mg/100g). Auch das zufüttern von Gemüse gleicht das nicht aus. Dieses Verhältnis von 0.03:1 ist viel zu wenig. Wir können es mit fein gemahlenen Eierschalen wieder aufpeppen.
  • Ein weiterer Nachteil ist, dass ich zum Metzger/Schlachter muss um das Fleisch zu kaufen, es zerschneiden und portionsweise einfrieren muss. Das kostet immer etwas Zeit und Mühe.

Nassfutter

Der eine will nicht barfen, der andere kann nicht barfen und der Dritte hat auch wichtige Gründe es nicht zu tun. Auch gibt es Hunde, besonders wenn sie etwas Älter sind und noch nie roh gefüttert wurden sind, die es einfach nicht vertragen. Dann kann man Nassfutter verfüttern. Nassfutter, oder Dosenfutter, gibt es reichlich zu kaufen. Verschiedene Qualitäten und Preise.

Vorteile von Nassfutter:

  • Dose auf und fertig
  • Bei einem qualitativ hochwertigem Nassfutter muss ich nichts mehr dazu füttern.
  • Es ist ein Alleinfutter

Nachteile von Nassfutter:

  • Es ist gekochtes Fleisch
  • Gekochtes Fleisch hat nur eine Energiedichte von 60% des rohen Fleisches
  • Ich muss mehr füttern
  • Der Anteil an Kohlenhydraten ist höher.
  • Ich weis nicht wirklich was ich da füttere.

Insgesamt hat das Dosenfutter durchaus seine Darseinberechtigung. Es ernährt den Hund voll umfänglich. Leider ist oft der Kohlenhydratanteil zu hoch und die Fütterungsempfehlungen sind falsch. Der hohe Kohlenhydratanteil und eine zu hohe Futtermenge führt oft zu dicken Hunden. Bitte halte das Gewicht deines Hundes im Auge. Die Rippen müssen gut tastbar sein. Bei Windhunden müssen sie sichtbar sein. Wenn dein Hund zu dick wird, fütter weniger. Auch Leckerchen sollten mit Bedacht ausgewählt werden. Kohlenhydrate ist das was dick macht.

In den letzten Jahren ist das Nassfutter qualitativ besser geworden. Stiftung Warentest hat diese Futter untersuchen lassen und ist zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen.

Trockenfutter

Und dann gibt es noch das Trockenfutter. Obwohl es einige Nachteile hat, hat es doch seine Darseinberechtigung. Z.B. im Urlaub, für alte Leute die nicht die schweren Dosen schleppen können oder die sie nicht geöffnet kriegen, oder wenn der Hund mal ein paar Tage zu Bekannten muss. In vielen Fällen ist Trockenfutter das einfachste.

Vorteile von Trockenfutter:

  • Noch einfacher im handling als Nassfutter.
  • Kann in großen Gebinden gekauft werden.
  • Bei einem qualitativ hochwertigem Trockenfutter muss ich nichts mehr dazu füttern.

Nachteile von Trockenfutter:

  • Der Fleischanteil ist oft geringer als die Beigaben (Getreide, Mais, etc.)
  • Der Kohlenhydratanteil ist noch höher als beim Nassfutter.
  • Ich weis nicht wirklich was ich da füttere.
  • Es ist sehr wichtig viel Wasser zu geben.

In den letzten Jahren ist das Trockenfutter qualitativ besser geworden. Stiftung Warentest hat diese Futter untersuchen lassen und ist zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen.

Essen vom Tisch

Warum nicht? Solange wie die Essensreste nicht die Hauptmahlzeit ist, spricht nichts dagegen. Der Hund sollte nur nicht sabbernd neben dem Tisch sitzen und betteln. Er kann entspannt in der Nähe liegen und auf ein Kommando hören und dann bekommt er was.

Allergien

Allergien, besonders Futtermittel Allergien, treten in den letzten Jahren immer häufiger auf. Das es sich i.d.R. nur um einen oder einige wenige Stoffe handelt auf die der Hund allergisch reagiert, ist es meist schwierig dieses heraus zu bekommen. Die sichere und auch Langwierigste Methode ist die Ausschlussdiät. Du fütterst ein komplett anderes Futter, ein komplett anderes Futtertier, nur ein Futtertier bzw. Futterinhaltstoff, keine Leckerchen und nichts nebenbei. Dieses musst du 4 Wochen durchhalten. Dann kannst du die Allergie bewerten oder bewerten lassen, um herauszufinden ob es besser geworden ist. Wenn es besser geworden ist kannst du im 4-Wochen Rhythmus immer ein Futtertier bzw. Futterinhaltstoff hinzufügen. Bis die Allergie wieder auftritt. Dann hast du den ersten Stoff gefunden. Es ist ein sehr langwieriges Verfahren aber ein relativ sicheres.

Sie sollten sich von einem Fachmann/Fachfrau begleiten lassen. Auch ein Tierarzt sollte eingeschaltet werden. Wenn ihr Hund z.B das Dilute-Gen hat und damit eine CDA entwickelt hat kann sich ein fürchterliches jucken der Haut ausbilden. Das ist vom Erscheinungsbild einer Allergie ähnlich, aber eben nur von Erscheinungsbild. Der Tierarzt kann dieses aber testen.

Der Hundekot

Beim Barfen und einer Futtermenge von 600g (350g Fleisch und 250g Gemüse) ist die Kotmenge durchschnittlich 13g/Tag. (Bei meinem adulten 24 KG Schäferhund-Windhund Mix. Nassfutter und Trocknfutter haben einen höheren Kohlenhydratanteil. Dieses erhöht die Kotmenge.

Grundsätzlich soll die Kotmenge in diesem Bereich liegen. Außerdem soll der Kot so fest sein, dass du ihn mit zwei Finger fassen und wegwerfen kannst. Der Kot soll leicht glänzen und die Farbe soll dunkel braun bis fast schwarz sein. Die Konsistenz des Kot ist wichtig. Sie ist dafür zuständig die Analbeutel am After auszudrücken. Ist der Kot zu weich werden sie nicht entleert und es können Probleme mit den Analbeuteln und/oder den Analdrüsen entstehen.

Die kleinen Leckereien

Gegen kleine Leckereien ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Sie sollten jedoch folgendes beachten.

  • Ein Leckerchen muss Hundetauglich sein. Also nichts was unter den Giften aufgeführt ist oder sonst ungenießbar oder verdorben ist
  • Das Leckerchen soll entweder gegeben werden wenn der Hund irgend etwas besonders Gut gemacht hat. Also als Belohnung, oder
  • … zu einer bestimmten Zeit. Mein Hund bekommt jeden Morgen eine 1/4 scheibe Brot und abends ca. einen Esslöffel voll von meinem Teller. Beides sind Highlight für sie.
  • In der Ausbildung

Gib dem Hund keine Leckerchen nur weil er so süß guckt, oder weil andere auch was kriegen, oder weil du selbst gerade isst. Das verdirbt mehr als es gut ist.

Giftig

Es gibt einige Lebensmittel, die in jedem Haushalt vorhanden sind, die für Hunde Giftig sind. Ich beschreiben dieses in einem separaten Artikel.

Kotfressen

Das Kot fressen, oder Koprophagie, ist grundsätzlich ein natürlicher Vorgang bei Hunden. Solange es nicht zu häufig ist. Ein negativer Effekt des Kot fressen ist, dass der Kot mit Krankheitserregern kontaminiert sein kann. Deshalb ist es sinnvoll diese Eigenart konsequent zu unterbinden.

Gründe – Abhilfe

Es gibt mehrere Gründe für das Kotfressen.

  1. Eine dumme Angewohnheit – Hier hilft Erziehung.
  2. Langeweile – Auch das passiert. Du solltest den Spaziergang mit deinem Hund interessanter gestalten. Etwas mehr Abwechslung ist außerdem für Hund und Herrchen gut.
  3. Das Futter ist falsch – Dem Hund fehlen irgendwelchen Mineralien, Vitamine oder andere Nährstoffe in seinem täglichen Futter. Eine Futterumstellung bringt oft eine sofortige Besserung.
  4. Eine medizinische Indikation – Da bleibt nur der Weg zu Tierarzt übrig.

Wenn Kot von Pflanzenfressern, z.B. Pferden, gefressen wird, ist das oft ein Zeichen das Pflanzenstoffe im Hundefutter fehlen. Versuch mal den Anteil von Pansen oder Blättermagen zu erhöhen, oder mehr Gemüse.

Gras fressen

Was tun, wenn Hunde zu viel Gras fressen

Oftmals findet man Hunde die Gras fressen. Grundsätzlich ist auch das nichts ungewöhnliches. Aber du solltest mal etwas genauer hinschauen. Oftmals fehlt dem Hund etwas. Manchmal kommt es auch vor, dass Hunde Gras fressen wenn es ihnen im Magen drückt. Sie wollen dann, das was im Magen nicht Richtig ist, los werden. Hier ist wieder der Tierarzt gefragt.

Ballaststoffen

Wenn dein Hund viel Gras frisst, kann dies im einfachsten Fall ein Hinweis darauf sein, dass zu wenig Gemüse oder andere Ballaststoffquellen wie Flohsamenschalen gefüttert werden. Dieses tritt oft bei falschen Barfportionen auf. Er versucht dann, die fehlenden Ballaststoffe durch die Aufnahme von Gras und Wurzeln abzudecken.

Zu sauer

Nicht selten ist aber auch zu beobachten, dass der Hund neben dem Gras eher die Erde frisst. Dieses Verhalten kann auch auf einen Nährstoffmangel hindeuten, entspringt aber oftmals dem Verlangen der Tiere, die abpuffernde Wirkung der Erde auszunutzen. Denn die darin enthaltenen Mineralien helfen ein Zuviel an Magensäure auszugleichen.

Ist mir übel

Ob unbekömmliches Futter oder zu viel Magensäure – durch die Aufnahme der etwas sperrigen Grashalme versuchen Hunde auch gezielt den unverträglichen Mageninhalt (z. B. Knochenreste oder nur zu viel Magensäure) durch Übergeben loszuwerden. Ist ein Überschuss an Magensäure ursächlich, verschafft das aber nur kurzfristig Besserung. Oftmals genügen dann schon 5 Grashalme und der Hund übergibt sich.

Ursache finden und Abhilfe schaffen

Wie kommt es zu einem Zuviel an Magensäure? Ursache kann zum einen Stress sein, da die hierbei ausgeschütteten Hormone eine vermehrte Produktion von Magensäure bei gleichzeitig verminderter Bildung des schützenden Magenschleims bewirken. Ein unausgewogenes Verhältnis von Protein, Kohlenhydraten und Fetten kann auch ein Auslöser sein. In solchen Fällen hilft oftmals nur eine Änderung der Futterzusammensetzung.

Nicht zuletzt können bei einem magenempfindlichen Tier auch zum Grasfressen neigen um ein zu viel an Magensäure los zu werden. Bei einer normalen Magenfunktion wird die Schleimhaut durch einen darauf liegenden Schleim vor der Magensäure geschützt. Bei einem Zuviel an Magensäure kann dieses System durcheinander gebracht werden.

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roland kruggel, September 2021

References

References
1 Quelle: https://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Genomvergleich__Wie_der_Wolf_zum_Hund_wurde1771015588914.html